WMS Tutorial für BricsCAD

DTK und Luftbild Kombination

Auf die Nutzung von WMS Diensten mit BricsCAD sind wir bereits in einem früheren Artikel eingegangen. Allerdings befand sich die Lösung zum damaligen Zeitpunkt noch in einem eher experimentellen Stadium. Mit der Ende Juli erschienenen Version kann man diese Dienste nun ernsthaft zur Anwendung bringen. Da uns immer wieder Fragen zu diesem Thema erreichen, hier ein kleines Tutorial zum Thema BricsCAD und WMS.

Update 14.02.2019 – Liste mit freien WMS Servern

Die Adressen von WMS-Diensten ändern sich relativ oft. Darum pflegen wir auf der Spatial Manager eine Übersicht freier WMS Server. Natürlich ist – und kann – die Liste nicht komplett sein. Falls Sie weitere frei WMS-Dienste kennenwürden wir diese gerne aufnehmen. Eine formlose E-Mail genügt.

Update 11.10.2017:

Das nachfolgend vorgestellte Verfahren funktioniert zwar immer noch. Aber es gibt mit dem Spatial Manager eine deutlich elegantere und einfachere Lösung für die Einbindung von WMS-Quellen. Hier nur die Highlights:

  • WMS Karten sind nun auch dynamisch. Bei jedem Zoom und Pan werden sie automatisch nachgeladen.
  • Die Konfigurationen werden in einer XML Datei abgelegt. Das erlaubt die Übertragung von einem Rechner zum anderen.
  • Das Verfahren zur Konfiguration ist signifikant einfacher geworden.

Wir werden zu gegebener Zeit mehr berichten. Hier schon mal ein Video Tutorial auf YouTube.

Benötigte Befehle

Um einen WMS-Dienst zu nutzen sind eigentlich nur die folgenden drei Befehle erforderlich:

  • GEOPOSITION zur Definition der geographischen Lage und des Koordinatensystems.
  • COORDS zur Anzeigesteuerung der Koordinaten in der Statuszeile und deren Umstellung auf geographische Koordinaten.
  • KARTEVERBINDEN um letztlich die Bilder vom WMS-Server herunter zu laden.

Es sei angemerkt, dass eine PRO- oder PLATINUM-Version ab 15.3.05 erforderlich ist.

Testdaten für das Tutorial

Um in dem Tutorial an einem praktischen Beispiel arbeiten zu können hier eine einfache DWG. Diese enthält lediglich ein Rechteck auf dem Layer testgebiet. Das markiert die Lage des Leipziger Hauptbahnhofs im Gauss-Krüger-Koordinatensystem Streifen 4. Die Zeichnungseinheiten stehen auf Meter.
Selbstverständlich können Sie auch mit Ihren eigenen Daten arbeiten.
Außerdem finden sich darin zwei weitere Layer mit den Namen wms_
osm_1 und wms_rgb_1, die wir erst im späteren Verlauf brauchen, um hier Luftbilder des WMS-Dienstes der Landesvermessung Sachsen einzufügen.

GEOPOSITION und COORDS

GEOPOSITION mit BricsCADÖffnen Sie zunächst die Beispieldatei. Den Befehl GEOPOSITION verwenden Sie nun zur Georeferenzierung der Zeichnung. Lassen Sie sich nicht von der Fülle der zu machenden Angaben erschrecken. Es genügt, die folgenden Schritte auszuführen:
Treffen Sie im Listenfeld „GIS Koordinatensystem“ die Auswahl DHDN.Gauss3d-4, (EPSG:31468) für den Gauss-Krüger-Streifen 4.
Markieren Sie das Feld „Speichere die Informationen der geographischen Lage in der Zeichnung“
Markieren Sie der Einfachheit halber das Feld „Karte Raster Koordinatensystem verwenden“

Alternativ zum letzten Schritt könnten Sie auch einen Referenzpunkt bestimmen.

Ist das getan, schließen Sie das Fenster mit OK.

Nun rufen Sie den Befehl COORDS auf und geben den Wert 3 ein. In der Statuszeile werden die Koordinaten nun in dem geographischen Format angezeigt.

KARTEVERBINDEN (_MAPCONNECT)

WMS Luftbilder

MAPCONNECTAktivieren Sie zuerst den Layer wms_rgb_1 und rufen Sie den Befehl KARTEVERBINDEN auf. Das bringt Sie in die Maske für die eigentlichen WMS-Einstellungen.

Geben Sie hier die Daten des WMS-Dienstes an. Unser Beispiel verwendet den Link
https://geodienste.sachsen.de/wms_geosn_dop-rgb/guest
Es handelt sich dabei um die Luftbilder der Landesvermessung Sachsen. Als Serverversion kann die 1.3.0 gewählt werden. Damit Sie auch später noch wissen, dass damit genau dieser Dienst gemeint war, können sie der Verbindung einen Namen geben.

WMS LayerWenn Sie den Dienst ausgewählt haben, geht es mit dem Button „Verbinden“ weiter zu den Einstellungen der WMS-Daten. Markieren Sie den WMS-Layer „SN DOP 020 RGB“. Wenn Sie das + drücken werden die erweiterten Daten wie Bildformat, Transparenz usw. angezeigt. Kontrollieren Sie bei dieser Gelegenheit nochmal, das Referenzsystem. Es sollte auch hier der EPSG-Code 31468 ausgewählt werden.

Bevor Sie weiter arbeiten lohnt es sich, einen Blick auf die unteren Parameter zu werfen. Rechts sehen Sie den Koordinatenbereich (geographische Koordinaten), für den die Bilder geladen werden sollen. Der umfasst den gesamten Bereich, in dem Daten vom Server bereit gestellt werden können.

Blicken Sie weiter nach unten links, findet sich die Bodenauflösung in Meter/Pixel. Ganz unten links eine geschätzte Downloadgröße. Diese ist trotz des Koordinatenbereichs relativ klein, weil die Bodenauflösung riesig ist.

Ändern Sie nun die Bodenauflösung auf den Wert 1, dann steigt natürlich die Downloadgröße.

Wählen Sie nun einen Kartenausschnitt mit der Maus oder geben Sie die Eckkoordinaten des zu ladenden Bereichs ein. Sie sehen, dass sich die geschätzte Downloadgröße wieder deutlich verringert hat. Ist das erledigt, können Sie mit dem Button Hinzufügen das Luftbild laden.

Wenn bis hierhin alles geklappt hat, sollte das Luftbild auf dem aktuellen Layer eingefügt worden sein.

WMS OpenStreetMap

Um Ihnen zu zeigen, dass auch mit unterschiedlichen WMS-Diensten in einer Zeichnung gearbeitet werden kann, setzten Sie den Layer wms_osm_1 aktuell und legen mit dem erneuten Aufruf von KARTEVERBINDEN eine weitere Verbindungan. Diesmal zum Dienst für OpenStreetMap, der wird von ITC-Halle gehostet wird. Hier die Adresse: http://osmwms.itc-halle.de/maps/osmfree
Bei unseren Experimenten verwendeten wir die Server-Version 1.1.1.

Haben Sie die Verbindung aufgebaut bekommen Sie eine große Zahl verfügbarer Layer angeboten. Für das Beispiel haben wir den WMS-Layer Strassen und Wege verwendet. Stellen Sie jetzt für die Bodenauflösung den Wert 5 ein, wählen den zu ladenden Ausschnitt und fügen das Bild hinzu.

BildmanagerBevor Sie BricsCAD verlassen, sollten Sie noch einen Blick in die Bildverwaltung des Zeichnungsexplorers werfen. Dort werden die heruntergeladenen Bilder angezeigt. Interessant sind die Dateinamen.

sn_dop_020 ist der Name des WMS-Layers, gefolgt von 31468, dem EPSG-Code. Dann kommt in Klammern die von Ihnen eingestellte Bodenauflösung 1. Die restliche Bildbezeichnung (.wms.1-1) stellt eine fortlaufende Numerierung für den Fall dar, dass gleichzeitig mehrere WMS-Bilder geladen werden.

WÜRDEN (Konjunktiv!) Sie mit der selben Bodenauflösung ein weiteres Gebiet in die DWG laden wollen, ginge das schief. BricsCAD würde im neuen Bereich eine weitere Referenz des ersten Bildes einfügen. Erst wenn Sie in den Einstellungen die Bodenauflösung verändern, dann erhalten Sie auch das neue Bild.

Analog dazu verhält es sich mit dem Bild aus OSM.

Fazit WMS mit BricsCAD

DTK und Luftbild KombinationSeit BricsCAD 15.3.05 ist es endlich möglich mit WMS-Diensten zu arbeiten. Wie am Beispiel der Bildnamen gibt es durchaus noch Verbesserungspotential. Aber die Firma Bricsys hat uns auf Anfrage versichert, dass diese Problematik überarbeitet wird. Ebenso das dynamische Nachladen von Bildern bei Zoom- und Pan-Vorgängen.

BricsCAD Download

Mit dem Download Button kommen Sie auf die Bricsys Seite. Das garantiert, dass Sie immer auf die aktuellste Version zugreifen. Falls Sie bereits mit Bricscad arbeiten, können Sie damit die installierte Version aktualisieren bzw. ein Update vornehmen. Wenn Sie noch nicht mit BricsCAD arbeiten, beinhaltet der BricsCAD Download eine voll funktionsfähiges Testversion von BricsCAD Classic für einen Zeitraum von 30 Tagen ab Installation.

Selbstverständlich würden wir uns freuen, wenn Sie das nächste Bricscad bei uns bestellen.

Danke!

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