Vorbemerkungen zum ASCII Import
Der ASCII Import in eine DWG ging schon immer mit dem Spatial Manager (SPM). Aber nur mit fest vorgegebenen Datenstrukturen. Dafür wurden die Koordinaten und der Punktcode ausgewertet. Für weitere Informationen wie Punktnummer, Adresse, Kommentar, Nennweite usw. musste man aber den ODBC-Import bemühen.
In der neusten Version verwendet SPM benutzerdefinierter Strukturen. Das Tutorial soll helfen, den Weg zu erklären. Es gilt auch für AutoCAD.
ASCII Import - die Punktdatei
Hier zuerst das Beispiel einer Vermessungsdatei:
X;Y;Z;ID;BEZEICHNUNG;PKTCODE
4531447,05709239;5686740,03669052;0;v06;32 PE 2017;W-VERM-PKT
4531451,55705131;5686738,55009695;0;v05;32 PE 2017;W-VERM-PKT
4531453,06946849;5686742,95282059;0;v04;32 PE 2017;W-VERM-PKT
4531474,86916129;5686741,4623671;0;v08;32 PE 2017;W-VERM-PKT
4531511,84249774;5686729,78657665;0;v10;32 PE 2017;W-VERM-PKT
4531443,57896066;5686729,0370978;0;v01;Musterstr. 1;W-KAPPE
4531465,79299871;5686717,73331096;0;v03;Musterstr. 2;W-KAPPE
4531500,77696382;5686703,65470396;0;v11;Musterstr. 3;W-KAPPE
4531462,3084855;5686719,18080026;0;v02;WHY 3704;W-HYNVS
4531477,99688067;5686740,4197796;0;v07;32 PE 2017;W-VERM-PKT
4531507,72512508;5686731,32852086;0;v09;32 PE 2017;W-VERM-PKT
Die Spaltennamen haben folgende Bedeutung:
- X;Y;Z – Koordinaten
- ID – Punkt Nummer
- BEZEICHNUNG – Zusatzinformation
- PKTCODE - Punktcode
Diese Datei soll importiert werden. Die neuen Funktionen nutzen nun auch die weiteren Daten beim ASCII Import. Die Punktnummer kann in ein Attribut geschrieben werden. Bezeichnungen kommen als reiner Text in die Zeichnung. An Hand des Punktcodes wird ein entsprechendes Symbol eingefügt. Auf diese Art könnte man auch noch mehr Informationen unterbringen.
Hier nun die Zusammenfassung aller Schritte in einer Dia-Show:
Vorbereitung der DWG
Bevor wir uns der eigentlichen Importfunktion zuwenden, sollten sie die DWG noch ein wenig vorbereiten:
- Definieren sie für jeden Punktcode einen Block. Damit wird für jeden Punkt nämlich ein Block Referenz eingefügt. Falls die Punktnummer angeschrieben werden soll, auch ein entsprechendes Attribut. Analog dazu könnte man auch die Beschreibung verwenden.
- Trennen weiterhin sie die Layer der Block Geometrie und Attribut Definition. Hierdurch lassen sich Symbol und Attribut getrennt schalten.
- Folglich kann jeder Kodierung der ASCII Daten ein entsprechender Block zugewiesen werden.
- Weisen sie der DWG ein Koordinatensystem zu. Die Beispieldaten sind übrigens aus dem GKS Streifen 4 (EPSG:31468).
Hilfreich ist es, die Definitionen als Template zu speichern. Denn so kann sie auch in anderen Projekten genutzt werden. Soweit also die Vorarbeiten an der Zeichnung.
Anlegen einer Verknüpfung (in SPM)
Falls noch nicht geschehen, legen sie zuerst eine Verknüpfung im SPM Panel an. Also das Verzeichnis, in dem die Punktdatei gespeichert ist. Mit einem Rechtsklick wählen sie im SPM Panel “Neue Verknüpfung”. Nun können sie einen Pfad wählen. Dann vergeben sie einen sprechenden Namen.
Vermessungsdaten importieren
Konfiguration der Importdatei
Ein Klick auf die neu angelegte Verknüpfung zeigt dann die ASCII Datei. Wieder ein Rechtsklick bietet nun ein Kontextmenü. Dort wählen sie “in aktuelle Zeichnung importieren”. Das bietet sich an, weil hier schon die eingangs erzeugten Blöcke sind. Im folgenden Dialog konfigurieren sie die Datenquelle:
- Format --> Benutzerdefiniert
- Begrenzer --> Semikolon - Damit ist der Spaltentrenner gemeint.
- Dezimalstellen --> Komma
- Checkbox Spaltennamen --> Aktivieren
- Spalten für die Koordinaten wählen --> Auswahl gemäß Spaltenüberschriften
Auch hier nochmal der hinweis auf den Dezimaltrenner. Wenn alles passt, dann wählen sie “Nächste”.
Importoptionen - Blockoptionen
Nun entscheiden sie, ob die Punkte als Punkt oder Blockreferenz in die DWG eingefügt werden. Wählen sie hier die Blöcke. Jetzt wird es spannend. Entweder sie wählen einen in der DWG enthaltenen Blocknamen. Dann werden alle Punkte mit diesem Block gezeichnet. Oder sie entscheiden sich für “Verwenden Feldwerte für Name”.
Letztere Option führt sie in einen weiteren Dialog. Mit “Feldwerte” sind die Spaltennamen der Datei gemeint. Stimmen also die Werte der Spalte PKTCODE mit den Blocknamen überein, weiß SPM automatisch dass z.B. für den W-HYNVS das entsprechende Schieber Symbol in die DWG einzufügen ist.
Wenn Block-Attribute definiert wurden, können dort die Werte der entsprechenden Spalte importiert werden. In unserem Beispiel wird also dem Attribut PKTNR der Wert ID zugeordnet.
Mit “Speichern” kommt man nun zurück zu den Importeinstellungen.
Importoptionen - Label zur Beschriftung
SPM ermöglicht es, die importierten Objekte in der Zeichnung zu beschriften. Dafür setzen sie ein Häkchen bei den Label Optionen. Auch hier läßt sich eine Spalte wählen. Ebenso auch für Stil, Größe und Ausrichtung. Allerdings gibt es einen kleinen Haken dabei. Die Beschriftung wird nämlich auf dem Import Layer eingefügt. Im realen Betrieb ist eher zu überlegen, alle Zusatzinformationen in Attributen zu speichern. Damit kontrolliert nämlich der Anwender die Ebenen.
Importoptionen - Layer
Hier wird festgelegt, auf welchen Layern die importierten Daten abgelegt werden. Sie haben dafür zwei Möglichkeiten. Entweder die Vorgabe eines festen Layers. Oder auch die Verwendung eines Feldwertes. Das Tutorial verwendet einen festen Layer. Den können sie aus der Liste wählen. Alternativ kann aber auch ein neuer Name eingegeben werden. Der wird dann neu angelegt.
Weitere Importoptionen
Die Farbzuweisung spielt im Tutorial keine Rolle. Denn wir verwenden wir einen Layer der DWG. Optional ist zu entscheiden, ob der Import 2D oder 3D erfolgt. Allerdings ist schon aus den Daten zu sehen, dass keine Z-Werte enthalten sind.
Interessant ist auch die EED Option. Falls sie sich dafür entscheiden, legt der SPM Tabellen an, die mit jedem eingelesenen Objekt verknüpft sind. Das kann vor allem bei großen Projekten hilfreich sein. Unter anderem, um in der DWG nach bestimmten Elementen zu suchen.
Gehen sie jetzt mit “Nächster” weiter.
Transformation der Koordinaten
Wie sie wohl schon gemerkt haben, kann der Spatial Manger jeder DWG ein Koordinatensystem zuweisen. Hier spielt das eigentlich keine Rolle. Das GKS wurde nur gewählt, um auch ein Luftbild zu hinterlegen. Andernfalls können sie in diesem Dialog eine Koordinatentransformation definieren.
Mit “Nächster” beginnt nun der eigentliche ASCII Import.
Vermessungsdaten - Import Ergebnis
Abschließend noch ein Screenshot mit dem Ergebnis vom ASCII-Import. Folgendes ist zu sehen:
- Der Spatial Manager hat entsprechend der Kodierung an den jeweiligen Koordinaten eine Blockreferenz eingefügt.
- Die ID aus der Vermessungsdatei findet sich als Attribut Wert (v01, …) an jedem Symbol.
- Die Bezeichnung wurde als Textobjekt angeschrieben. Z.B. WHY-3701 als Hydrantennummer.
Außerdem finden sich ID, BEZEICHNUNG und PKTCODE für jedes Element in der Datentabelle. Gespeichert als EED. Hier ein Screenshot vom Ergebnis:
Weitergehende Informationen
Für Fragen zum ASCII Import stehen wir gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung. Natürlich auch für alle anderen Themen der Verarbeitung von Geodaten. Eine interessante Informationsquelle ist auch das OpenStreetMap Wiki. Hier finden sich viele weitere Infos. Nicht nur zum Thema OSM und Spatial Manager. Eine Testversion kann über die nebenstehenden Buttons herunter geladen werden. Bitte beachten sie die verschiedenen Versionen.
Selbstverständlich würden wir uns auch über eine Bestellung freuen. Nutzen sie ganz einfach den nebenstehenden Link zum Bestell Forumlar (PDF).
Vielen Spaß beim Ausprobieren!