SHP2DWG und DWG2SHP am Beispiel Baumkataster


Schritt für Schritt Anleitung der Verfahren SHP2DWG und DWG2SHP. Sehen Sie sich auch das Video Tutorial für die Konvertierung SHP zu DWG und umgekehrt an. Es geht dabei um den Import eines Baumkatasters aus einem Shapefile in BricsCAD DWG. Inklusive Koordinatentransformation mit dem Spatial Manager. Die offenen Daten (von Leipzig) enthalten aber nur wenige Attribute. Vor allem fehlt der Stammumfang. Dieser soll nach dem Shape Import ergänzt werden. Zum Ende zeigt die Anleitung den Export der DWG nach SHP. Einschließlich des neu hinzugekommenen Stammumfangs. Hier nun eine Schritt für Schritt Anleitung, um das Beispiel nachzuvollziehen.

SHP2DWG – Import von Shape zu CAD

Vorarbeiten in BricsCAD

Die Shape Datei mit dem Baumkataster enthält Punktobjekte. Im Interesse einer besseren Darstellung in der Zeichnung empfiehlt sich der Import als Blockreferenz. Und wenn schon ein Block, dann auch mit Attributen.

Aufgaben:

  • Laden Sie die Baumkataster Daten herunter. Bitte beachten Sie dabei das SHP File (ZIP) zu laden. Leipzig bietet auch eine CSV Datei an. Die beinhaltet aber keine Koordinaten.BricsCAD Block für SHP Import von Bäumen erstellen
  • Entpacken Sie die Daten in einem neuen Verzeichnis. Auf diesen Ordner erfolgt später der Zugriff mit dem Spatial Manager.
  • Öffnen Sie in BricsCAD eine neue Zeichnung.
  • Erstellen Sie in BricsCAD eine Blockdefinition mit dem Namen “Baum” und zwei Attributen “Art” und “Pflanzjahr”.
  • Speichern Sie die DWG.

Spatial Manager SHP2DWG Import Prozess

Spatial Manager Palette öffnenGeodaten werden entweder mittels Wizard oder über die Spatial Manager Palette importiert. Vor- und Nachteile beider Wege sind andernorts beschrieben. Hier wird der Weg über eine Verknüpfung in der Palette gewählt.

Eigenschaften der Shape Datei mit Koordinatensystem und Anzahl ElementeAufgaben:

  • Sofern noch nicht erfolgt, öffnen Sie die Spatial Manager Palette.
  • Erzeugen Sie hier eine Verknüpfung zum Ordner mit dem Baumkataster (siehe auch Anleitung).
  • Öffnen Sie die Verknüpfung und selektieren die Datei.

Im unteren Teil der Palette finden sich diverse Dateieigenschaften. Für das Tutorial ist der Koordinaten-Code von Interesse. Sie sehen, dass EPSG:25833 für ETRS89 / UTM Zone 33N steht. Das Beispiel liest die Daten aber ins GKS Streifen 4. Es bietet sich also an, der Zeichnung schon jetzt diese System zuzuordnen.

Koordinatensystem der DWG festlegenAufgabe:

Rufen Sie den Koordinatensystem Katalog auf. Entweder über den Werkzeugkasten oder auch den Befehl SPMSETCRS.
Nun können Sie das System auswählen. Falls es nicht in der oberen Liste steht, geben Sie in der Suchmaske “31468” ein. Das ist der EPSG Code dafür.

Import-Parameter

SHP2DWG für Baumkataster mit Rechtsklick auf Namen des Shapefiles startenAufgabe:

Klicken Sie mit der RECHTEN Maustaste auf den Dateinamen der Verknüpfung. Dann öffnet sich ein Kontext-Menü. Hier wählen Sie den Import in die aktuelle Zeichnung.

Es öffnet sich das Fenster mit den SHP2DWG Import-Parametern. Hier sollten Sie folgende Einstellungen vornehmen.

Import als BricsCAD BlockreferenzAufgabe:
Importieren Sie die Punkte als Block. Bei Auswahl dieser Option erscheint eine Liste aller verfügbaren Blöcke. Hier wählen Sie den eingangs definierten Block „Baum“.

Festlegen, welche SHP Attribute in die DWG Block Attribute übernommen werdenDadurch haben Sie Zugriff auf die Block-Optionen. Ganz oben ist der Blockname zu sehen. Darunter eine Tabelle zur Zuordnung von Elementen der Datenquelle zu den Blockattributen. Falls es übereinstimmende Bezeichnungen gibt, werden diese automatisch gesetzt. Sie erkennen das beim Pflanzjahr. Darüber hinaus kann das auch geändert werden.

Aufgabe:

Wählen Sie “Baumart_de” aus der Liste für das Blockattribut “Art” und speichern Sie die Einstellungen.

Spatial Manager Optionen für die Konvertierung SHP zu DWGNach den Block-Einstellungen kommt jetzt die Layerzuordnung dran. Dafür gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten. Entweder wählt man einen vorhandenen Layer oder gibt einen neuen Namen ein. Allerdings gehen wir einen dritten Weg.

Aufgabe:

Aktivieren Sie die Verwendung von Feldwerten für den Layer. Aus der Liste aller Felder nehmen Sie hier die deutsche Bezeichnung der Baumart. Auf diese Weise legt Spatial Manager für jede Baumart einen neuen Layer an und speichert dort die importierten Bäume als Block.

Natürlich sollen auch die Sachdaten aus der Shape-Datei übernommen werden. Achten Sie also darauf, dass die vorletzte Checkbox (EED importieren) aktiviert ist. Abschließend führt Sie der Button „Nächste“ zu den Transformations-Einstellungen.

Eigenschaften der Koordinatentransformation definierenKoordinatentransformation

Wie eingangs gesagt, sollen die Koordinaten von UTM nach GKS umgesetzt werden. Falls sie das Koordinatensystem der DWG schon festgelegt haben, ist hier also nichts zu tun. Somit gehen Sie über die Schaltfläche “Nächste” weiter. Allerdings hätten Sie jetzt die Möglichkeit, in ein anderes System zu transformieren.

Task anlegen

SHP2DWG Einstellungen speichern (als Task)Spatial Manager erlaubt die Speicherung der Konfiguration in sogenannten Tasks. Falls Sie also später darauf zugreifen wollen, dann aktivieren Sie die entsprechende Checkbox. Bei der Beschreibung handelt es sich um einen optionalen Text.
Allerdings sei darauf hingewiesen, dass auch der Dateiname konstant ist. Mit dem Button “Nächste” kommen Sie schließlich zur Zusammenfassung der wichtigsten Eingaben.

SHP2DWG ausführen

Shape Import abgeschlossenWenn alle Einstellungen ok sind, dann führt der Button “Ende” zur Ausführung von SHP2DWG. Alle Daten werden von ESRI Shape zu BricsCAD DWG konvertiert. Spatial Manager zoomt automatisch auf alle eingelesenen Objekte. Sie sehen, dass alle Bäume als Blockreferenzen in der Zeichnung sind. Inklusive der Beschriftung mit den Attributen Art und Pflanzjahr. Weiterhin erkennen Sie schon aus den unterschiedlichen Farben, dass viele verschiedenen Layer neu angelegt wurden. Nämlich genau nach Ihrer Vorgabe dafür den Namen der Baumart aus dem Shapefile zu verwenden.

Baumkataster – Sachdaten Struktur erweitern

Nun kommen wir zu den Sachdaten der importierten SHP Datei. Deren Anzeige kann an zwei Orten erfolgen. Erstens in den Eigenschaften der Spatial Manager Palette.

Aufgabe:

Selektieren Sie ein Baum-Symbol in der DWG. Jetzt sehen Sie in den Eigenschaften alle importierten Sachinformationen.

Baumkataster Sachdaten in Tabellenform anzeigen und bearbeitenAbgesehen von dieser eher einfachen Variante verfügt der Spatial Manager außerdem über eine Tabellenansicht.

Aufgabe:

Rufen Sie diese mit dem Werkzeug “Datenraster anzeigen” oder dem Befehl SPMDATATABLEGRID auf.

Sie haben die Sachdaten aller Bäume im Blick. Die angezeigten Infos können mit Klick auf die Spaltenüberschriften beispielsweise sortiert werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, Daten zu ändern, zu löschen oder zu ergänzen. Auch lassen sich alle oder ausgewählte Sachinfos filtern und sogar exportieren. Insgesamt ein mächtiges Werkzeug, um effektiv mit Sachdaten zu arbeiten.
In unserem Beispiel soll eine Spalte für den Stammumfang ergänzt werden. Dafür sind die folgenden Schritte erforderlich.Neue Spalte für Stammumfang ergänzen

Aufgaben:

  • Wählen Sie das Werkzeug “Tabelle definieren”. Stattdessen können Sie auch den Befehl “SPMDATATABLEDEFINE” eingeben. In jedem Fall öffnet sich der Dialog zur Tabellenbearbeitung.
  • Ein Klick auf “Feld einfügen” führt Sie in den Dialog zur Definition einer neuen Spalte. Hier geben Sie der den Namen, stellen den Datentyp “Integer-Zahl” und auch den Standardwert “0” ein. Wenn Sie diesen Dialog dann schließen, dann aktualisiert SPM alle mit der Tabelle verbundenen Objekte.
  • Schließen Sie auch den Dialog zur Tabellendefinition.

Wenn Sie nun einen Datensatz wählen, sehen Sie den Stammumfang auch in den Eigenschaften der SPM-Palette.

DWG2SHP – Baumkataster an Außendienst

Zeichnungsobjekte an Hand der Sachdaten in DWG selektieren

In DWG nach Sachinfos suchenIm Außendienst sollen die Stammumfänge erfasst werden. Dafür kommt die Android App Locus GIS zum Einsatz.Weil diese Programm hervorragend mit Shapefiles umgeht, werden Sie im Folgenden mit DWG2SHP die Baumstandorte nach SHP exportieren. Allerdings nicht alle, sondern nur die Bäume in einer einzelnen Straße. Um so einen Auswahlsatz zu bilden, gehen Sie wie folgt vor.

Aufgaben:

  • Rufen Sie das Werkzeug “Auswahlabfrage” auf oder per Tastatur den Befehl “SPMSELECTBYQUERY”.
  • Mit dem grünen + Zeichen erstellen Sie eine neue Abfrage.
  • Hier können Sie nun als Eigenschaft die Straße abfragen. Geben Sie entweder den Namen selbst ein oder wählen Sie aus der Liste aller Straßen den “Nachtigallenhain” aus.
  • Die Auswahlabfrage wird mit dem Button “Wählen Sie” ausgeführt.

DWG2SHP Konvertierung DWG zu SHP mit selektierten Punkten startenIst das erledigt, dann werden alle Bäume im Nachtigallenhain in der DWG selektiert. Genau damit starten Sie den DWG2SHP Export.

Spatial Manager Export-Einstellungen

Aufgabe:

Mit dem Befehl “SPMEXPORT” oder dem entsprechenden Werkzeug starten Sie den Assistenten.

DWG2SHP Erport-optionen für SachdatenDaraufhin öffnet sich die Maske der Export-Optionen. SPM hat automatisch erkannt, dass 28 Objekte für die Ausgabe verwendet werden sollen.

Aufgabe:

Selektieren Sie in dieser Maske alle Eigenschaften, welche im Shapefile zu speichern sind.

Dabei handelt es sich um zu exportierende Sachinformationen bzw. Attribute. Die Geometrie wird ohnehin ausgegeben. Es macht im Beispiel also keinen Sinn, z.B. die Blockdaten auszugeben. Denn auch alle in der Zeichnung angeschriebenen Attribute stecken ja schon in den EED (Extended Entity Data) der Objekte.

Zieldatei (Shapeformat) festlegenAufgabe:

Haben Sie Ihre Auswahl getroffen, dann können Sie mit dem Button “Nächste” den Speicherort festlegen. Stellen Sie SHP als Export-Format ein, vergeben Sie einen Namen und gehen dann zur nächsten Maske.

Shape Files nehmen immer nur genau eine Art von Geometrien auf (Punkte, Linien, Flächen,…). Da es sich bei den Bäumen um Blockreferenzen handelt, müssen also Punktobjekte exportiert werden. Die Kodierung bezieht sich auf die Sachdaten.

Aufgabe:

Verwenden Sie “Punkt” als Geometrietyp.

In der letzten Maske kann die Koordinatentransformation eingestellt werden. Wenn der Außendienst mit Locus GIS arbeitet, ist dass nicht erforderlich. Denn diese App kann beim Shape Import selbst eine Transformation ausführen. Wer aber mag, kann hier z.B. WGS 84 verwenden. Damit liegt man nämlich auch bei anderen Apps auf der sicheren Seite. Unter anderem mit Mapit GIS Spatial.

Wieder ein Klick auf “Nächste” löst den Shape Export aus.

Zum Schluss

Wie bereits eingangs gesagt, sollen die Daten mit Locus GIS um den Stammumfang ergänzt werden. In der DWG sind die exportierten Bäume immer noch alle selektiert. Falls das im Außendienst aktualisierte Baumkataster wieder in die aktuelle DWG zurückgeschrieben werden soll, könnte man diese mit dem BricsCAD Befehl “LÖSCHEN” jetzt aus der Zeichnung entfernen. In diesem Fall bleiben zum Schluss noch zwei Arbeiten zu erledigen:

Letzte Aufgaben:

  • Löschen Sie die immer noch selektierten Bäume aus der Zeichnung.
  • Speichern Sie die DWG (ggf. unter einem anderen Namen.

Wie es weitergeht

Im nächsten Beitrag alles über Weiterbearbeitung von BricsCAD Daten in Locus GISIm zweiten Teil werden wir Ihnen Zeigen, wie Sie mit einem Android Tablet die exportierten Baum-Daten weiter bearbeiten und dann wieder in BricsCAD einlesen. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist Anfang August 2019.

Viel Erfolg bei der Arbeit mit BricsCAD und dem Spatial Manager!

P.S.: Hier die Links zum Download von Spatial Manager. Gerne bieten wir Ihnen auch die Freischaltung des Spatial Manager an. Laden Sie dazu das PDF Formular mit den Spatial Manager Preisen herunter. Sie können es per Fax, E-Mail oder Post an uns senden. Die angegebenen Preise gelten für BricsCAD, ZWCAD und AutoCAD.

Spatial Manager AutoCAD

Testversion Spatial Manager für AutoCAD

Download Spatial Manager für BricsCAD

Testversion Spatial Manager für BricsCAD

Download button Spatial Manager for zwcad

Testversion Spatial Manager für ZWCAD